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Landwirte und Markt Maßbach schützen Trinkwasser gemeinsam

Seit 2003 setzen sich der Markt Maßbach (Lkrs. Bad Kissingen) gemeinsam mit den Landwirten für eine grundwasserverträgliche Landbewirtschaftung ein. Damals lag der mittlere Nitratgehalt in den neu gebohrten Brunnen I + II im Lerchengrund bei 30 mg/l, und es waren Atrazin-Rückstände nachweisbar. Aufgrund der relativ sensiblen Verhältnisse im nur teilweise überdeckten Muschelkalk musste ein ca. 600 ha großes Wasserschutzgebiet ausgewiesen werden.

Nach Abstimmung mit dem Bauernverband und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt wurde eine Kooperationsvereinbarung mit den Landwirten abgeschlossen. Seitdem erhalten die Landwirte außer den gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichsleistungen zusätzliche Prämien zur Verminderung der Nitratauswaschung, z.B. für den Zwischenfruchtanbau.

Anlässlich der jährlichen Versammlung bedankte sich Bürgermeister Matthias Klement bei den Landwirten herzlich für die aktive Mitarbeit zum Grundwasserschutz: „Kooperation ist für uns der richtige Weg um allen Bürgern einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung zu stellen!“

Im Anschluss berichtete Dr. Christoph Hartmann vom Fachbüro GeoTeam (Bayreuth) über die 2016 gemessenen Nitratwerte im Boden und Wasser und gab Tipps zur weiteren Optimierung der Düngung, Bodenbearbeitung und Fruchtfolge. Auch mit Maßnahmen des Bayer. Kulturlandschaftsprogramms können die Landwirte zum Grundwasserschutz beitragen. Besonders effektiv ist dabei die Kombination des KULAP mit den seitens der Gemeinde angebotenen Prämien.

Auf Basis der im Wasserschutzgebiet regelmäßig durchgeführten Bodenuntersuchungen auf Restnitrat konnte eine deutliche Verbesserung nachgewiesen werden. So verringerte sich der Nitratgehalt des neu gebildeten Grundwassers gegenüber einer Bewirtschaftung ohne Kooperation im Durchschnitt der Jahre 2005 - 2016 bereits um 7 mg/l.

Seit 2008 werden in Unterfranken generell wieder höhere Restnitratwerte im Boden festgestellt. Mögliche Ursachen dürften die gestiegenen Temperaturen im Herbst und Winter und eine geringere Grundwasserneubildung sein. Ersteres führt zu mehr Nitratfreisetzung im Boden, letzteres zu geringerer Verdünnung des ausgewaschenen Nitrats im Sickerwasser. Diese Einflussfaktoren gilt es weiter genau zu beobachten, um gemeinsam die richtigen Strategien für die zukünftige Landbewirtschaftung entwickeln zu können.

Derzeit liegt der mittlere Nitratgehalt in den beiden Brunnen bei 20 mg/l, also deutlich unter dem Grenzwert von 50 mg/l. Pflanzenschutzmittelrückstände sind nicht mehr nachweisbar. Ein Zeichen, dass die Kooperation schon gewirkt hat und das Mut macht, den gemeinsamen Weg weiter zu beschreiten.

 

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