Schon bald nach dem Ende des 1. Weltkrieges mehrten sich in Maßbach die Stimmen, für die Gefallenen eine Gedenkstätte zu errichten. Die Anregung dazu gab der Maßbacher Krieger- und Kampfgenossenverein, dessen Vorstand, Hafnermeister Georg Schüller, sich viele Mühe gab vor allem die Mittel beizuschaffen. Schon 1920 gingen Spenden dazu ein, darunter einmal 500 Mark. Durch die Inflation und Wirtschaftskrise verzögerte sich allerdings das Vorhaben. In dem Ausschuss, der für die Durchführung gebildet wurde, war auch der Ortsgeistliche vertreten (Pfarrer Müller). Dem gelang es den Ausschuss für den Entwurf des Erlangener Architekten, Adalbert Bischoff, der unter den mancherlei z.T. recht kitschigen Entwürfen der wertvollste war, zu gewinnen. Ein 10 m hohes Denkmal in Form eines aufgerichteten Kurzschwertes.
Lange diskutiert wurde die Standortfrage. Man favorisierte den Platz am Friedhofsaufgang, allerdings hätten die Kastanienbäume weichen müssen, außerdem wäre die Geländeneigung problematisch gewesen. Den Ausschlag für den dann gewählten Standplatz gab Dr. August Benckiser, der das Gelände im ehemaligen „Großen Garten“ stiftete. Am 24.Juni 1928 war es dann soweit. Verbunden mit einem Festgottesdienst wurde das Kriegerdenkmal eingeweiht. Die Einweihungsrede am Denkmal wurde von dem früheren Pfarrer, Hans Endres (1901-1913), gehalten. Auch den Namen seines Sohnes, Woldemar Endres, der 1918 kurz vor Kriegsende in Frankreich gefallen war, findet man unter den Namen der Gefallenen.
Zur Krönung des Denkmals stiftete die Fam. Benckiser einen eisernen Reichsadler. Dieser stand ursprünglich gegenüber dem Haupteingang der Benckiser Villa am Schalksberg. Er war das Model eines großen Adlers, welcher auf der 1861 von der Fa. Gebr. Benckiser erbauten ersten Eisenbahnbrücke über den Oberrhein bei Kehl am Rhein seinen Platz hatte. Allerdings war 1928 die Zeit der Monarchie vorbei, darum wurde dem „Reichsadler“ in Maßbach die Krone entfernt. August Knieß, der „Gleichhöm“, hat aber die Krone zum Glück aufbewahrt und so konnte sie dem Adler zur Zeit der Nationalsozialisten wieder aufgesetzt werden.
Der mahnende Spruch auf der Denkmalsäule aus der Feder von Albert Matthai wird allerdings fälschlicherweise oft dem bekannteren dt. Dichter Johann Gottlieb Fichte zugeschrieben.
"…und handeln sollst du so als hinge von dir und deinem Tun allein das Schicksal ab der deutschen Dinge und die Verantwortung wär dein."
Auf einer gusseisernen Tafel stehen die Namen der 40 Gefallenen und der 7 Vermissten.
Auch die Namen zweier Söhne jüdischer Maßbacher Bürger sind hier zu finden. Der Unteroffizier Dr. Max Goldstein, geb. am 11.5.1883 in Maßbach, Sohn des Judenlehrers. Zuletzt wohnhaft in Ludwigshafen am Rhein, gefallen am 16.9.1916 und dessen Cousin, der Metzgersohn Moritz Marx. Dieser war am 11. Mai 1915 voll Gottvertrauen und Zuversicht nach dem Westen abgerückt und wurde schon am darauf folgenden Heiligen Schabbat im Schützengraben bei Soyecourt in Frankreich von einer feindlichen Granate tödlich getroffen. Doch nicht minder schwer traf es all die Angehörigen von denen, deren Namen wir hier lesen können und die somit nicht vergessen werden sollen.