34 Jahre deutsch-französische Partnerschaft zwischen dem Markt Maßbach und dem Cingal

Die Freundschaft zwischen dem Markt Maßbach und dem Cingal lebt wieder auf

Jedes Jahr findet der Austausch mit den Partnergemeinden aus dem Cingal statt – nur in den vergangenen vier Jahren war das leider nicht so. 2019 waren die Familien aus dem Markt Maßbach zuletzt in der Normandie, dann kam die Corona-Pandemie und damit verbunden viele (nicht nur Reise-) Einschränkungen. Umso größer war die Freude auf beiden Seiten, als die französischen Freunde vom 18.-21. Mai 2023 wieder Maßbach besuchten. Wenn sich die meisten Familien auch lange nicht persönlich treffen konnten, haben doch viele den Kontakt auf verschiedenen Kanälen zueinander gehalten. Deshalb war schon bei der ersten Begrüßung die alte Vertrautheit und die Dankbarkeit für das Wiedersehen zu spüren. Dabei spielt es keine Rolle, wenn Gäste und Gastgeber die Sprache des jeweils Anderen nicht sprechen. Kommuniziert wird zur Not mit Händen und Füßen - und seit den letzten Jahren zunehmend mit praktischen Übersetzer-Apps.

Da die französischen Gäste viel Zeit mit ihren Gastgeberfamilien verbringen wollten, wurde das Ausflugsprogramm etwas verkürzt. So ging die Fahrt am Freitag nach Thüringen. Nachdem die Hauptstadt Erfurt vor einigen Jahren schon einmal besucht wurde, ging es diesmal ins schöne Schmalkalden, verbunden mit einer sehr interessanten Stadtführung und dem Besuch der Nougat-Welt, wobei natürlich die Verkostung von Thüringer Bratwürsten und den Nougatspezialitäten nicht zu kurz kam.

Am Samstag  ging die Tour dann nach Haßfurt.

Bereits auf der Fahrt dorthin entlang der "Straße der Fachwerkromantik" bot sich den französischen Gästen ein Stück Franken aus dem Bilderbuch: ursprüngliche Dörfer mit viel Fachwerk, die üppige Natur der Hassberge, an deren Südhängen der Wein gedeiht, und schließlich Haßfurt mit seinen pittoresken Gassen, dem Main, und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten. Wer statt Kulturprogramm lieber "shoppen" wollte, konnte in den vielen kleinen Geschäften bummeln.

Die "Schoppen" sind dann am Abend in Weichtungen reichlich geflossen. Der Musikverein Maßbach sorgte in der Dorfhalle anlässlich des traditionellen Festabends für ausgelassene Stimmung.  Bei den Festreden gedachten die Bürgermeister Matthias Klement (Markt Maßbach) und Jacky Lehugeur (Gouvix) der Anfänge ihrer deutsch-französischen Partnerschaft. Die beiden Kommunalpolitiker berichteten von ihrem interessanten Gesprächsaustausch, bei dem sich viele aktuelle Herausforderungen auf kommunaler Ebene herausstellten, die in beiden Ländern gleichermaßen relevant sind. 1989 wurde die Freundschaft von Joel Simon, Bürgermeister von Bretteville-sur-Laize, und Erhard Klement, Bürgermeister des Marktes Maßbach, offiziell durch die Unterzeichnung einer Partnerschaftsurkunde besiegelt. Unterstützt wurden die beiden Bürgermeister durch Nicole Filmont und Barbara Bieber, die unermüdlich für die Freundschaft der Gemeinden geworben haben. Vor einigen Jahren haben sie den Stab an die neuen Partnerschaftsbeauftragten Anne-Marie Breteau und Vera Büdicker weitergegeben, die sich auch in den schwierigen vier vergangenen Jahren bemüht haben, die Partnerschaft am Leben zu erhalten - mit Erfolg, wie das diesjährige Treffen gezeigt hat.

Nach dem offiziellen Programm wurden die Gäste und Gastgeber durch ein reichhaltiges Buffet verwöhnt, wobei die aus Frankreich mitgebrachten Käsespezialitäten großen Zuspruch erhielten. Vielen Dank allen Helfern, Musikern und Unterstützern für ihren großartigen Einsatz!

Am Sonntagmorgen hieß es dann schon wieder Abschied nehmen und die französischen Freunde traten die Rückfahrt in die Normandie an. Zu den Abschiedstränen mischte sich aber auch die Freude auf ein Wiedersehen in Frankreich im nächsten Jahr am Christi-Himmelfahrt-Wochenende. Dann fährt wieder ein Bus von Maßbach aus nach Frankreich, mit vielen interessanten Abstechern zu dortigen Sehenswürdigkeiten. Auch soll die vor 5 Jahren begründete Jugendpartnerschaft wieder intensiviert werden und noch mehr junge Familien auf beiden Seiten für den Austausch gewonnen werden.

Das Partnerschaftstreffen war wieder einmal ein sehr gelungenes „Familientreffen“ mit Familien, die z.T. schon von Anfang an dabei sind, aber auch jungen Familien, die neu gewonnen werden konnten. Es gab viel zu erzählen und Erinnerungen an die vergangenen Jahre auszutauschen, aber auch Anregungen, die Partnerschaft für die Zukunft attraktiver zu machen. Ein Austausch ist eben viel mehr als nur ein touristischer Aufenthalt im Nachbarland. Stattdessen taucht man für ein paar Tage in ein anderes Leben ein und gewinnt authentische Eindrücke vom Nachbarland.

Wir freuen uns über jeden, der Interesse an unserer Partnerschaft hat und sich beteiligen möchte!

Text: Vera Büdicker und Stefan Nöth

Fotos: Stefan Nöth