Ortsteile

Maßbach

Maßbach ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Maßbach. Er liegt etwa 50 km nordöstlich von Würzburg.

Die Gemeinden Rannungen und Thundorf (inkl. Ortsteilen Theinfeld und Rothhausen) bilden mit dem Markt Maßbach die Verwaltungsgemeinschaft Maßbach, deren Sitz in Maßbach ist.

Marktplatz


8. - 14. Jahrhundert

Auch wenn schriftliche Aufzeichnungen den Ort um 770 n.Chr. durch Schenkungen an das Kloster Fulda erstmals erwähnen, so ist durch die gemachten Bodenfunde eine Besiedlung seit der Sesshaftwerdung der Menschen im heutigen Markt Maßbach nachgewiesen.

Um das Jahr 825 wurde das zu Maßbach gehörende Weichtungen und 899 der Ort Poppenlauer ebenfalls zum ersten Male urkundlich erwähnt. Der Ortsteil Volkershausen ist 1198 erstmals beurkundet. Der größte Teil des nördlichen Unterfrankens – so auch Maßbach und seine Umgebung – war Teil des Lehensgebietes der Grafen von Henneberg. Die Herren von Maßbach waren deren Vasallen. Um das Jahr 1100 besaß Maßbach bereits Marktrechte. So war Maßbach von Anfang an hennebergischer Centort für Maßbach, Poppenlauer, Thundorf, Theinfeld, Rothhausen, Stadtlauringen, Reinhardshausen, Ballingshausen, Ebertshausen, Hoppachshof, Madenhausen, Volkershausen und die untergegangenen Orte Ransbach, Weissensee und Stündingshausen. Ihre Blütezeit erlebte die Cent Maßbach im 12.-14. Jahrhundert.


15. - 18. Jahrhundert

Einige Male wurden die Besitztümer in Maßbach wegen Geldschwierigkeiten verpfändet bzw. weiterverkauft. 1408 kauften die Brüder Eberhard und Albrecht von Maßbach für 2000 rheinische Gulden das Schloss Maßbach mit seinem Cent- und Dorfgericht vom Fürsten Wilhelm von Henneberg-Schleusingen zurück. Als im Jahre 1583 die Linie der Henneberger ausstarb, erhielten die sächsischen Herzöge und der sächsische Kurfürst als Erben der Henneberger einen Teil der Maßbacher Besitzungen, welchen sie gemeinschaftlich von Meiningen aus verwalteten. Den anderen Teil tauschte der Fürstbischof von Würzburg mit anderen Gütern gegen das Gebiet um Meiningen. Dadurch gab es in Maßbach zwei Dorfherren nämlich die wettinischen Herzöge von Sachsen und den Fürstbischof von Würzburg.

Da aber bereits vor dieser Zeit die Reformation in Maßbach durchgeführt worden war, behielten sich die sächsischen Fürsten die Hoheit in geistlichen Fragen vor. Auch als Graf Melchior von Hatzfeld 1637 vor dem Kurfürsten von Sachsen das sächsische Lehen in Maßbach als Geschenk erhielt, geschah dies unter dem Vorbehalt, die sächsischen Kirchenhoheit unangetastet zu lassen. Die Hatzfelder Ära endete in Maßbach im Jahre 1699, in dem die Herren von Rosenbach, die bereits 1676 das Thundorfer Gut und Schloss einschließlich der Schaumberger Untertanen in Maßbach erworben hatten, den Besitz der Hatzfelder Grafen für 55.000 Gulden kauften.

Bei der Aufteilung des hennebergischen Erbes auf die einzelnen Linien des Hauses Wettin (1660) fielen die sächsischen Besitzungen in und um Maßbach, dazu die Lehnsherrschaft über Güter und Rechte in der näheren Umgebung an Sachsen-Altenburg bzw. nach Erlöschen dieser Linie (1672) an Sachsen-Eisenach. Nach dem Erlöschen des Hauses Sachsen-Eisenach (1741) trat der Herzog von Sachsen-Weimar-Eisenach in diese Rechte ein. Es gehörte in dieser Zeit als Exklave zum Hintergericht des Amts Lichtenberg.


19. Jahrhundert bis zur Gegenwart

Mit der politischen Neugliederung des Reiches zu Beginn des 19. Jahrhunderts endete auch die Landesherrschaft des Herzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach in der Herrschaft Maßbach. Der Herzog konnte allerdings 1806 die durch Erlöschen der Freiherren von Rosenbach heimfallenden Lehen einziehen. Landesherr war von 1802 bis 1806 der Kurfürst von Bayern, von 1806 bis 1815 der Großherzog von Würzburg, ab 1816 der König von Bayern.

Mit der Ablösung der grundherrlichen Lasten verblieb dem Großherzog lediglich das Kammergut zu Maßbach, das 1872 von Eisenhüttenbesitzer Benckiser aus Pforzheim erworben wurde. Es befindet sich noch heute im Familienbesitz. Ende des 19. Jahrhunderts errichtete die Familie Benckiser ein Schloss, genannt “Villa”, am Schalksberg, das heute das im süddeutschen Raum bekannte Fränkische Theater beherbergt. Das Fränkische Theater hat 1960 im Burghof eine beheizte Freilichtbühne eröffnet, auf der in den Sommermonaten Juni, Juli und August vor der herrlichen Kulisse des Schlosses Freilichtaufführungen stattfinden.

Maßbach zählte im Jahr 1939 schon 1.245 Einwohner und bildete auch dank seiner Eigenschaften als ehemaliger Centsitz die Mittelpunktgemeinde im oberen Lauertal mit einer großen Zahl von Handels- und Handwerksbetrieben. Doch war zu diesem Zeitpunkt noch die Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle der Bevölkerung. Mit der Aufnahme von Heimatvertriebenen stieg die Einwohnerzahl im Jahre 1949 auf über 2.000 an. Ebenso wuchs die Einwohnerzahl von Poppenlauer auf über 2.000 Einwohner. Allmählich setzte auch eine Strukturveränderung von einer rein landwirtschaftlichen Gemeinde mit Handels- und Handwerksbetrieben zu einer überwiegenden Arbeiterwohngemeinde mit gewerblicher Mittelpunktfunktion ein.

Seit der Gebietsreform des Jahres 1972 gehören zum Markt Maßbach die Orte Maßbach, Poppenlauer, Volkershausen, Weichtungen und Theinfeld.

Am 1. Mai 1978 wurde Theinfeld an die Nachbargemeinde Thundorf in Unterfranken abgetreten.

Kontakt
Markt Maßbach
Marktplatz 1
Tel: +49 (9735)89-0
Fax: +49 (9735)89-199
E-Mail: zentrale@massbach.de
De-Mail: zentrale@massbach.de-mail.de

Öffnungszeiten:

Montag - Freitag: 08:00 Uhr - 12:00 Uhr
Donnerstag: 15:00 Uhr - 17:30 Uhr

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